Kriminalkomödie (mit Musik) von GEORGE BERR und LOUIS VERNEUI
Neuübersetzung von ANNA MACHINEK
Paris in den 1930er Jahren. Die besten Freundinnen Madeleine und Pauline schlagen sich mehr schlecht als recht durch. Die gemeinsame Wohnung ist winzig und die Miete trotzdem nicht bezahlt, die Küche – ebenso die Heizung – bleiben meistens kalt und die neue Schreibmaschine ist schon gar nicht im Budget. Ohne die heißts aber gleich einpacken, denn Pauline ist Autorin. Nur eben eine, die noch niemand außer Madeleine gelesen hat. Wenn es nach Madeleine ginge, wären die Koffer nach Hause schon längst gepackt, sie ist nicht gemacht für die Großstadt – zu viele Leute, zu laut – aber zuhause war kein Platz für Paulines Leidenschaft für Verbrechen und Ermittlungen. Wer braucht schon eine Kriminalreporterin, wenn nichts Aufregenderes passiert als Ladendiebstahl. In Paris ist alles ganz anders… bis auf die Tatsache, dass Pauline auch hier als Frau niemand ernst nimmt. Bildunterschriften für die Klatsch und Tratsch Seiten schreiben, das wäre doch eher etwas für eine junge Dame. Dafür hat sie nicht studiert. Manchmal schreibt Pauline auch Kriminalgeschichten – fiktives Verbrechen ist immerhin besser als gar kein Verbrechen, um nicht aus der Übung zu kommen. Vor allem aber schreibt sie sie für Madeleine, weil sie sie mit Begeisterung liest. So gerne, dass sie davon überzeugt ist, jemand muss sie einfach veröffentlichen wollen. Das wäre mal eine Überraschung für Pauline! Und tatsächlich will sich sogar der Verlagschef höchstpersönlich der Sache annehmen – aber schnell zeigt sich, dass sein Interesse keineswegs Paulines Manuskript gilt, sondern Madeleine. Bevorzugt auf seiner Couch. Bestürzt flieht Madeleine zurück zu Pauline – es reicht, was muss denn noch passieren, bis sie hier endlich weggehen – und am nächsten Tag ist der Verleger tot. Madeleine war die letzte, die ihn lebendig gesehen hat und ist sofort Verdächtige Nummer eins. Aber Pauline kommt die rettende Idee: statt unschuldig verurteilt zu werden, soll Madeleine gestehen und aufgrund von Notwehr freigesprochen werden. Kein Problem mit einer geschickt eingefädelten Narrative – damit kennt sich Pauline schließlich aus – und gekonnter Manipulation der öffentlichen Meinung. Vielleicht sind die Klatsch und Tratsch Seiten ja doch für etwas gut. Die ganze Aufmerksamkeit für den Fall stößt die beiden Freundinnen ins Rampenlicht: Pauline kann sich vor Anfragen kaum retten und Madeleine ist ganz plötzlich everybodies darling. Vorbei sind die Zeiten der winzigen Wohnung. Wer hätte es geahnt: Ein fiktives Verbrechen ist tatsächlich besser als gar kein Verbrechen. Man müsste meinen, alle sind zufrieden. Der Fall ist gelöst und der wahre Täter kommt davon – ein Sieg im Buch der Justiz und des Verbrechens. Aber da gibt es diese lästigen Ermittler, die einfach nicht lockerlassen will und dann erscheint da auch noch Odette Chaumette auf der Bildfläche – ihres Zeichens Autorin von romantischen Historienromanen jenseits des Zenits ihres Erfolgs. Sie behauptet, sie habe den Mord begangen und die jungen Frauen hätten ihr ihr fabelhaftes Verbrechen – und den darauffolgenden Ruhm – gestohlen. Und wenn sie ihren Anweisungen nicht folgen, werden das bald alle erfahren.