MARTINUS LUTHER – ANFANG UND ENDE EINES MYTHOS

Schauspiel von John von Düffel mit Live-Musik

STÜCK 
INFO

Besetzung
Thomas Kügel
Anja Klawun
Sebastian Gerasch
Anno Kesting

Inszenierung
Thomas Luft

Schauspielmusik
Anno Kesting

Bühne
Barbara Fumian

Kostüm
Sarah Silbermann

Choreografie / Bewegungsarbeit
Bui Rouche

Aufführungsrechte
Per H. Lauke Verlag, Hamburg

MARTINUS LUTHER  ANFANG UND ENDE EINES MYTHOS 
INHALT

Ein Kämpfer, ein Streiter. Beseelt, kompromisslos, im schlimmsten Fall gnadenlos. Ein Berufener. Am härtesten ist er zu sich selbst. Der junge Bettelmönch Martinus, der seiner weltlichen Karriere – und wahrscheinlich wäre es eine glänzende gewesen! – abgeschworen hat, um sein Leben Gott zu weihen.

Ein Gewitter ist der Moment seiner Bekehrung, ein Donnerschlag wird es für die Welt. Der Bettelmönch Martinus, bekannter als Martin Luther, sorgte für eine der massivsten Zäsuren in der Geschichtsschreibung. Fünfhundert Jahre ist das jetzt her.

Ein Gewitter also, und ein Gelübde in Todesgefahr. Dann der Eintritt ins Kloster, die Abkehr von der Welt, und, das Ärgste: das Geständnis vor dem Vater. Das erste Mal, dass sich der Sohn auflehnt! Mit diesem Vater aber kann das nur zum Bruch führen. Es ist Martins erster Bruch mit der Autorität. Doch das gehört zu seinem Weg. An dessen Gipfel steht der Bruch mit der höchsten Macht, dem Papst. Der kleine Mönch Martinus, einst ein Häuflein Elend angesichts der eigenen Sündhaftigkeit, gebeutelt und erdrückt von Selbstzweifeln, fordert die größte Macht der Welt heraus, zieht grundlegende Glaubenssätze in Frage, prangert Korruption und Bigotterie der päpstlichen Kurie an, wettert gegen den Ablass. Er krempelt die Welt um, religiös wie politisch.

Doch hier ist sein Weg nicht zuende. Der einst junge Revolutionär wird alt, wird krank, wird fett, verhärtet und verbittert nach all den Kämpfen seines Lebens. Exkommuniziert, politisch mehr geduldet als erwünscht. Ein großer Reformator oder ein tragisch Gescheiterter? Das scheint ganz offen. Ein machtbewusster, unerbittlicher alter Mann, der buchstäblich über Leichen geht.

Mit einer Neuproduktion, einer Auftragsarbeit zum 500. Jahrestag der Reformation, widmet sich das  theaterlust-Team der faszinierenden Gestalt Martin Luther. „Es ist eine echte Herausforderung“, sagt John von Düffel, „Luther als historischer und geistesgeschichtlicher Größe gerecht zu werden.“ Mit von Düffel hat der Hamburger Per H. Lauke Verlag einen der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen deutschsprachigen Dramatik dazu gewonnen, über den Reformator zu schreiben.

Wie Luther wurde was er war – und wie Luther aufhörte, Luther zu sein – so beschreibt der Autor seinen Ansatz. So entsteht ein spannendes Persönlichkeitsbild dieser großen historischen Figur. Und so lässt sich ein Bogen spannen zu dem, was wir heute an religiösem Extremismus erleben. An Luthers Beispiel erzählt der Autor die Geschichte einer Radikalisierung. Wie einer zum Hassprediger wurde, der als Gottsuchender begann. Eine Geschichte voll Faszination und Spannung, zutiefst persönlich und voll Bedeutung für die Welt von heute.

STÜCK 
AUTOR/EN

John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren, wuchs unter anderem in Irland und den USA auf und studierte Philosophie und Volkswirtschaft in  Stirling (Schottland) und Freiburg. Er wurde zunächst Theater- und Filmkritiker, dann Dramatiker und Dramaturg in Oldenburg, Basel, Bonn, Hamburg. Seit 2009 ist er Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und seit 2010 Professor für Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Schon für seinen Debütroman VOM WASSER 1998 erhielt John von Düffel zahlreiche Auszeichnungen; ebenfalls preisgekrönt ist sein Familienroman HOUWELANDT, ein Bestseller. Seine Bühnenadaptionen bedeutender belletristischer Werke wie den BUDDENBROOKS oder Esther Vilars DER DRESSIERTE MANN sind große Theatererfolge.

SZENENFOTOS 
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Fotos: u.a. Hermann Posch (siehe Copyright PDF)

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PRESSE 
REZENSIONEN

„theaterlust packt mit „Martinus Luther“ heiße Eisen an. Das Kronacher Publikum erlebt einen spannenden Bühnendiskurs. Der ist so dicht und konzentriert wie das großartige minimalistische Bühnenbild von Barbara Fumian und die feinsinnigen Modulationen der Musiker Anno Kesting/Felix Bratfisch, die mit den Klängen des großen Tamtam und den Glockenstäben spielen und vom Aufrauschen im Kopf des Jungen bis zur Rückkehr mittelalterlicher Dämonen die angespannten Gemüter einfangen… Die große Leistung des Regisseurs und der drei blutvollen Schauspieler war am Wochenende im Kronacher Kreiskulturraum eine Wegmarke des aktuellen deutschen Theaters zur Auseinandersetzung mit brisanten Fragen der Zukunft.“
Neue Presse, Coburg

„Die Bilder entfalten sich beim Hören der Monologe und Dialoge im Kopf. Die Bühne braucht nicht mehr als Grau und Weiß und in der Mitte ein Kreuz, das mal in Blau, dann in Kardinalrot leuchtet. Die Kostüme sind in erdigen Farben. Nichts lenkt ab vom soghaften Text … Nur drei Schauspieler bringt Regisseur Thomas Luft auf die Bühne. Sebastian Gerasch spielt den jungen Luther, Anja Klawun ist Katharina, die Frau, Teufel und Tetzel und Thomas Kügel der alternde Luther, Hans Luther und von Staupitz. Alle drei verblüffen durch die eigene Darstellung der Charaktere. Lang anhaltender Beifall dankte den drei Schauspielern. „Martinus Luther“ war eine denkwürdige Aufführung in der TriBühne.“
Hamburger Abendblatt, Norderstedt

„Der Dramaturg und Schriftsteller John von Düffel widmet sein aktuelles Schauspiel „Martinus Luther“ dem Anfang und dem Ende des Mythos Luther. Es ein beschwerlicher Weg, auf den sich der junge Luther begibt. Geprägt von Ängsten, Selbstzweifeln und Auflehnung … Die sehr gelungene akustische Untermalung durch vielfältigen Percussion Einsatz und verfremdete Klänge von Anno Kesting verleihen der Aufführung eine zusätzliche Dramaturgie. Erscheint der junge Luther als hin- und hergerissen, von Selbstzweifeln geplagt, so ist der alternde Luther von Selbstmitleid geprägt. Er richtet Hasstiraden gegen den Papst, die Juden und die Türken. Der große Reformator als verbitterter, von der Welt enttäuschter Mann: im Widerspruch zu dem, was er bewirkt hat, erscheint Luther am Ende als tragische Figur. Regisseur Thomas Luft und die „Theaterlust“ aus München feiern in Minden eine gelungene Premiere, die im voll besetzten Theater mit lang anhaltendem Applaus honoriert wird.“
Mindener Tagblatt

„Thomas Luft inszeniert „Martinus Luther“ von John von Düffel als furioses Theater einer fast schon ekstatischen Verzweiflung … Wunderbar gelingt es der Inszenierung durch das Changieren der Rollen Luthers Lebensgeschichte an völlig entgegengesetzten Enden aufzugreifen. Im ersten Teil überzeugt die Dringlichkeit der Problemstellung und die Tiefe der Personenanalyse. Der zweite Teil und Kontrapunkt ist dramaturgisch weniger geschlossen. Die grandiose Leistung der Schauspieler und das gelungene sprechende Bühnenbild machen solche kleinen Mängel aber locker wett.“
Zofinger Tagblatt

„Wie die drei Schauspieler in dem einfachen und klaren Bühnenbild den insgesamt neun Figuren Leben einhauchten, war große Klasse. Die Musik von Anno Kesting am Gong und an den Röhrenglocken war dezent und stimmungsvoll.“
Schaffhauser Nachrichten

STÜCKE  
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